Fortsetzung...
Was bringt die Zukunft?
Rechnen mit Licht: In zahlreichen
Laboratorien wird an Techniken gearbeitet, die Licht (Photonen) anstelle von Elektronen einsetzen.
Photonen haben
einen wesentlichen Vorteil: Sie sind schneller (Lichtgeschwindigkeut) als Elektronen. Ein einfacher Laser kann Milliarden von Photonenströme produzieren, die dann
Rechenoperationen durchführen können. Logikoperationen lassen sich durch Spiegel und optische Gitter
erzeugen. Heute wird diese optische Verarbeitung bereits zur Erkennung von
Fingerabdrücken eingesetzt.
Rechnen mit Molekülen: Robert Curl, Richard Smalley (Rice University) und Harold Kroto
(University of Sussex) bekamen 1996 den Nobelpreis für Physik, weil sie kugelige Moleküle
("Buckyballs") entdeckt hatten.
Dr.Sumio Iijima (Nippon Electric Company, NEC) stellte kürzlich fest, daß es außer den
"Buckyballs" auch noch längliche Strukturen (die Nanoröhren) gibt. Diese sind etrem klein und können Strom sogar besser leiten als ein Metall. Werden diese aber verdreht, verlieren sie ihre Leitfähigkeit. Mit diesen Röhren ist es also möglich Schalter
für Logikoperationen aufzubauen.
Rechnen mit Quanten: Alle bisherigen Computer arbeiten auf digitaler Basis. Die
Quantencomputer stellen hier einen völlig neuen Ansatz dar, der darauf basiert, daß mögliche Lösungen nicht nacheinander (wie bei heutigen Rechnern), sondern gleichzeitig, berechnet werden.
Der Trend zur Miniaturisierung wird bei
einer Strukturbreite von 50 nm zum Stillstand kommen. Darunter treten
Quanteneffekte auf. Weitere Leistungssteigerungen sind mit konventioneller
Technik dann stets auf Parallelverarbeitung angewiesen.
Wenn man Quanteneffekte zum Bau von
Quantencomputern nutzen kann, skaliert die Leistung exponentiell. Um den
Grad an Parallelarbeit zu erreichen, den 100 Quantenprozessoren ermöglichen,
würde man 2100 Standard-Prozessoren benötigen.
Heutige Rechner verwenden zur Darstellung ihrer Informationen einzelne Bits, die entweder
"0" oder "1" sein können (eben digital). Quantenrechner benutzen anstelle von Bits, sogenannte
"Qu-Bits", die "0" und "1" gleichzeitig sind. Diese Uneindeutigkeit
ist für die Quantenmechanik kennzeichnend und zunächst sehr paradox.
"Qu-Bits" entscheiden sich erst während der
Beobachtung für einen der beiden Zustände. Will man mit einem derartigen Computer Probleme lösen, muß man ihm ein Problem stellen, bei dem man die Richtigkeit der Lösung testen kann. Hier werden die
"Qu-Bits" so organisiert, daß nur eine der vielen Lösungen diesem Test standhält und die
anderen Lösungen löschen sich praktisch gegenseitig aus.
Ein Quantencomputer mit nur 32 Qu-Bits würde
232 (4 Mrd.) Lösungen gleichzeitig überprüfen. Diese Rechenleistung ist so groß, daß ein Rechner, der nur über 40
Qu-Bits verfügt, schon den schnellsten heutigen Supercomputer in den Schatten stellt.
Als
Qu-Bits lassen sich z. Bsp. die Spins bestimmter Atomkerne verwenden.
Realisiert wurde bisher:
-
5-Qu-Bit-System (University
Stanford/IBM) auf Molekülbasis.
-
Ionenfalle als
rudimentärer 5-Qu-Bit-Rechner (University Oxford).
-
Schaltkreise für
Quantenoperationen auf Siliziumbasis mit speziellen Dotierungen (University
New South Wales).
-
Bose-Einstein-Kondensat
aus 50 Millionen Rubium-Atomen auf einem Chip (Universität Tübingen).
Rechnen mit den Bausteinen des Lebens:
Auch die DNS kann benutzt werden, für normale Rechner oft schwierige Probleme elegant zu lösen. Leonard Adleman, ist der erste Mathematiker gewesen, der
die DNS für die Datenverarbeitung einsetzte.
Er schaffte es, daß Problem des Handlungsreisenden (in der Informatik
bekannt als TSP, Travelling Salesman Problem) mit Hilfe von DNS-Molekülen zu lösen. Beim TSP soll ein Handlungsreisender eine Anzahl von Städten auf einer optimalen Route nacheinander besuchen.
Normale Rechner brauchen mit steigender Anzahl der Städte enorm viel Rechenzeit.
Adleman erzeugte nun für jede Stadt einen kleinen eindeutigen DNS-Strang. Diese wurden durch einen Prozeß (die Polymerase-Kettenreaktion) um ein abermilliardenfaches kopiert. Die Stränge wurden alle in ein Reagenzglas gekippt und man wartete, bis diese sich aneinanderhängten und so längere Einheiten bildeten. Bei diesen zufällig entstandenen Strängen kann man nicht sicher sein, daß eine korrekte Lösung dabei ist, aber es ist bei der hohen Anzahl der DNS-Stränge sehr wahrscheinlich, daß dennoch mehrere korrekte Lösungen vorhanden sind. In den folgenden Schritten wurden spezielle Enzyme eingesetzt,
welche die falschen Stränge zerstörten (falsche Anfangs- bzw. Endstadt, bestimmte Stadt im Strang nicht vorhanden) und anschließend das Ergebnis wieder abermilliardenfach
kopierten. Das Ergebnis mußte jetzt nur noch abgelesen werden. Zwar haben solche DNS-Computer eine
enorm hohe Fehlerrate, wären aber bei entsprechender Konstruktion dennoch verläßlich.
Anhang:
Nach einer Delphi Studie (Zur
Entwicklung von Naturwissenschaft und Technik) aus 1995 (Zitat: FOCUS
51/1995):
| 2003 |
Mikroorganismen reinigen große Flächen vergifteter Böden von
Schadstoffen. Computer steuern und überwachen diese Vorgänge.
Durchbruch bei der Krebsbekämpfung: Die Gentherapie zeigt erste
Erfolge. Computer berechnen die Analysen. |
| 2004 |
Maschinen können wie
Menschen sehen und einfache Gegenstände selbständig identifizieren
und klassifizieren. Der Übertragungsstandard UMTS hat sich
durchgesetzt. Jeder Telefonteilnehmer ist weltweit unter einer
Nummer erreichbar. Fest-, Mobilfunk- und Satellitennetz dienen als
Übertragungsmedium. |
| 2005 |
Alle Techniken der analogen und digitalen DFÜ
werden durch Glasfaserübertragungen abgelöst.
Rechner für den Privatgebrauch werden gestellt. Der Internetzugang
ist inklusive, denn Rechner und Internet werden durch Werbung
gesponsert- der e-commerce macht's möglich. Handys und
PDAs bekommen Festplatten mit mehreren Gigabyte Speicherkapazität
eingebaut. |
| 2006 |
Bauelemente wie Chips erfahren eine 300fache Verkleinerung und
werden damit vielseitiger und billiger. Fahrzeuge fahren
vollautomatisch- Bordcomputer steuern sämtliche Bewegungen. Intel
präsentiert eine CPU mit insgesamt 350 Millionen Transistoren. |
| 2007 |
Computer übersetzen vollautomatisch Texte in wichtige Sprachen. |
| 2008 |
Computer errechnen die Molekularstruktur neuer Substanzen nach
Vorgabe der gewünschten Eigenschaften. Computer können Bücher und
Dokumente selbständig auswerten und zusammenfassen. Intelligente Gebrauchsgeräte tauschen untereinander Informationen
aus und steuern und/oder beeinflussen sich gegenseitig. |
| 2010 |
Augenersatzgeräte mit Anschluss an das
Nervensystem. Die meisten Blinden sehen wieder. Kleidung mit Chips
und leitenden Fasern ersetzen Notebooks, Handys und Organizer. |
| 2011 |
Prozessoren arbeiten mit Taktfrequenzen bis zu 10 GHz. Möglich
wird dies durch eine 0,07 Mikron- Technik. Die Spannung wird wegen
Hitzeproblemen bei ca. 1 Volt liegen müssen. |
| 2012 |
Mit Supraleitern lässt sich Strom ohne Energieverlust über lange
Wege transportieren. Bei den Silizium-Chips gelangen die Strukturen
in den Nanobereich. |
| 2013 |
Die Miniaturisierung geht weiter: Schalter (Transistoren) in
Atomgröße finden allgemeine Verwendung.
Die Bevölkerung wird computerberechnet und individuell geimpft. |
| 2015 |
Dreidimensionale Datenspeicher arbeiten nach holografischen
Verfahren. |
| 2016 |
Konsumgüter werden immer langlebiger. Sie werden durch
Fernwartung (Updates) ständig auf dem neuesten Stand gehalten.
Lagerung großer Strommengen in Energiespeichern mit
Supraleittechnik. |
| 2017 |
Ideenfindung lässt sich mit Stimulatoren und Präparaten künstlich
anregen. Mikroprozessoren nutzen lebende Zellen, um sich über lange
Zeit selbständig mit Energie zu versorgen. Ein Holophone setzt
einen virtuellen Gesprächspartner direkt an den eigenen
Schreibtisch. Die erste virtuelle öffentliche Bücherei verleiht
rund um die Uhr Literatur per Mausklick. Vorläufer ist das
Internet-Projekt „Gutenberg" mit seinen Klassikern. |
| 2019 |
Umstellung auf Solarenergie: Strom aus der Wüste wird über
Supraleitung in die Industriezentren transportierbar. |
| 2020 |
Solarkraftwerke im Weltraum versorgen uns mit Strom, der durch
elektromagnetische Wellen zur Erde gelangt. Bill Gates, inzwischen
rund 70 Jahre alt, hat es endlich geschafft, seine Vision vom
papierlosen Büro verwirklicht zu haben. Es gibt keine
handschriftlichen Dokumente mehr. Silizium ist in den Computern
nicht mehr die Grundsubstanz der Chips. Es ist durch Polymere und
Biopolymere abgelöst worden. |
| 2023 |
Mediziner arbeiten mit sogenannten Tricodern, wie schon bei
Star-Trek gezeigt (Pille), um die biologischen Funktionen eines
Menschen abscannen zu können. |
| 2030 |
Nanomaschinen, die Atom für Atom aufgebaut sind, beginnen zu
arbeiten. |
Bill Gates tippt in seinen Computer: "Gibt es einen Gott?" Antwort: "Zu wenig Rechenkapazität."
Er lässt alle Computer bei Microsoft einschließlich des gesamten MSN zusammenschalten und tippt erneut seine Frage ein. Antwort: "Zu wenig
Rechenkapazität." Er ruft alle Bekannten bei Cray, Sun, etc. an. Auch diese Computer werden zu einem gigantischen Netzwerk
zusammengeschaltet. Erneut tippt er seine Frage ein. Antwort: "Jetzt ja!..."
Ende